ABOUT

Moritz Koch, 2023 (Foto: Johannes Jost)
Moritz Koch, 2023 (Foto: Johannes Jost)

Lange bevor Moritz Koch am 26.03.2000 geboren wird, lernen sich seine Eltern bei einem Fotografie-Kurs kennen. Schon früh beginnt er, sich künstlerisch auszudrücken. So schreibt er im Alter von 12 Jahren zwei Theaterstücke, initiiert wenige Jahre später ein regionales Zeitungsprojekt. Mit 16 Jahren fängt er an, sich auf die inszenierte Fotografie zu konzentrieren. Während er sein Abitur absolviert, öffnet 2019 nach einigen kleineren Ausstellungen eine Exposition in der 800 Quadratmeter großen Galerie des Mainzer Rathauses. Am Abend der Eröffnung strömen über 400 Interessierte in die Galerie - ein Rekord. Fortan spezialisiert er sich auf immer größer inszenierte, stark an Film-Stills angelehnte Momentaufnahmen. Ende 2022 nimmt ihn erstmals die Berliner Galerie nüüd.berlin unter Vertrag. Es folgt eine Einzelausstellung zur BERLIN ART WEEK 23. Im März 2024 zeigt die Galerie Sight eine Einzelausstellung  in Frankfurt am Main.

 

 

METHODIK

 

Moritz Koch ist autodidaktischer „Foto-Regisseur“. Sein künstlerisches Œuvre ist politisch und philosophisch geprägt. Ihm ist es ein großes Anliegen, mit seinen großformatigen Fotografien nicht nur durch die Ästhetik zu begeistern, sondern darüber hinaus ergreifende Geschichten zu erzählen. Menschen zusammenbringen und zum Gedankenaustausch inspirieren - gerade in Zeiten gesellschaftlicher Spaltung eines der wohl wichtigsten Anliegen Kochs. Dabei versucht er, mit seiner Kunst die goldene Mitte zwischen Abstraktion und Direktheit zu finden, ohne dabei Interpretationsmöglichkeiten einzuschränken.

 

Detailverliebt inszeniert der junge Künstler Szenen, die an Film-Stills erinnern. Monatelange Vorbereitungen und eine Crew, die so groß ist, wie bei einer Kinofilm-Produktion - all das für ein einziges, wimmelbild-artiges Foto, auf dem man selbst nach einiger Zeit des Betrachtens immer wieder neue Details entdeckt. Dutzende Oldtimer, zahlreiche Menschen und unzählige Requisiten werden kombiniert mit besonderem SFX-Make-Up, aufwendigen Kostümen und sorgfältiger Nachbearbeitung. Moritz Koch nutzt verschiedene künstlerische Medien wie Düfte und Klänge, um ein immersives Eintauchen in die von ihm geschaffenen Welten zu ermöglichen. Seit 2023 arbeitet Koch auch mit einem völlig neuen Medium: der inszenierten 360°-Fotografie. Sein Ziel ist es, die Distanz zwischen dem klassischen Kunstwerk an der Wand und dessen Betrachter*in zu überwinden. Mit Hilfe von VR-Brillen soll ermöglicht werden, nicht nur vor, sondern zusätzlich auch im Bild stehen und sich darin sogar umsehen zu können. 


 INHALT

 

Kochs Werke befassen sich mit brisanten Themen unserer Zeit - gesellschaftlichen Idealen, der Schnelllebigkeit, dem Klimawandel und der Digitalisierung - aber auch mit einer Vision der Zukunft, welche die Ambivalenz von Utopie und Dystopie porträtiert. Wie im Entstehungsprozess seiner Werke, steht auch inhaltlich der Mensch im Fokus. Existenzielle Fragen über die Vergänglichkeit des Lebens, über die Sinnsuche, Schicksal oder den Tod sind ebenso Teil seiner Arbeit wie die Reflexion zwischenmenschlicher Strukturen und Konflikte. Aktuell untersucht der Fotoregisseur in seiner neuen Fotoserie „NIGHTMARE IN PARADISE" das Verhältnis zwischen Emotion und Verstand sowie die Frage, welche künstlerischen Praktiken menschliche Stimmungen erzeugen und konservieren können. 

 

Er selbst spricht seiner Kunst einen von Retro-Futurismus inspirierten „post-futuristischen Charakter“ zu. Die von ihm gewählte Ästhetik soll den inhaltlichen Einstieg erleichtern. Inspiriert vom Amerika der 50er Jahre mitsamt eines Hauchs von Avantgarde, ist es Kochs Ziel, mit seinen Bildern Gefühle auszulösen.

 

Die Detailverliebtheit auf Fotografien mit bis zu 150 Statist*innen zeichnet die Arbeit des jungen Künstlers aus. Sein Opus dient der unabhängigen Reflexion unserer komplex agierenden Menschheit, wenn gleich sie keine mahnende Belehrung ist.


Moritz Koch, 2022
Moritz Koch, 2022